Test zur Olympus AM100
Schnappschüsse knipsen beovr es Handys gab.
Diese Kamera ist schon sehr lange in unserer Familie anzutreffen, um genau zu sein wurden meine Babyfotos damit geschossen. Nach vielen Jahren auf dem Dachboden habe ich letztes Jahr zu meinem Motorrad Urlaub den Staub von dem Plastik geblasen, ihr ein paar neue AAA-Batterien spendiert und eine Rolle Film eingelegt. Die Zielgruppe damals war klar: Junge Familien und Reisende, die was Einfaches für Schnappschüsse für die Familie suchten! Und heute? Ich hab mich dazu entschieden die kleine mitzunehmen, eben weil sie so handlich ist…. im Umfang kleiner als mein Smartphone und dann noch die recht universale Brennweite von 35mm für das Dokumentieren meines kleinen Abenteuers in die Alpen.
Bedinung
Im Großen und Ganzen lässt die Handhabung sich in einem Wort zusammen fassen – Simpel!
Aber von Anfange an. Um loslegen zu können, entriegelt man das Filmfach auf der von hinten gesehen rechten Seite, legt den Film ein, zieht ihn auf die andere seit, schließt den Deckel und wartet ein paar Sekunden bis die Kamera den Film von selber eingespult hat.
Genauso idiotensicher geht es beim Foto knipsen weiter. Die Klappe vor der Linse aufschieben, durch den Sucher schauen und abdrücken. Gegebenenfalls, wenn man dran denkt, vor allem bei Landschaften noch die Landschaftstaste auf der Vorderseite drücken. Die Fotos werden dann ein Ticken schärfer. Den Blitz aktiviert die Kamera nach ihrem Gutdünken selbständig und das Weiterspulen nimmt sie einem natürlich auch ab.
Alles Friede Freude Eierkuchen? Nicht ganz. Auf etwas über der Hälfte der Fotos sind meine nicht ganz zierlichen Finger in der ein oder anderen Ecke zu sehen. Man muss beim Fotografieren aufpassen, die Kamera vorne nicht zu weit in der Mitte zu nehmen. Sonst hat man einen ungewollten Vordergrund, einfach dran denken und dann ist alles gut. 😉
Ich selbst hab etwas mehr als die üblichen 36 Bilder auf eine Rolle bekommen. Dass der Film voll ist, bekommt man dadurch mit, dass die Kleine so tut, als wäre sie ein Gadget aus Mission Impossible und würde sich gleich selber zerstören. Keine Sorge, ist normal!… einfach ein paar Sekunden warten und wenn es aufhört, kann man die Rückseite öffnen und den Film herausnehmen.
Optische Eigenschaften
35mm Optik mit einer nicht sonderlich schnellen Blende von f3,5 haben mich eigentlich auf ein sehr schön scharfes Bild hoffen lassen. Leider wurde ich an dieser Front ziemlich enttäuscht. Die Fotos kamen allesamt etwas matschig und unscharf aus dem Labor. Die Bilder bei denen ich an den „Landschaftsknopf“ gedacht habe, sind etwas besser geworden, aber haben immer noch einen sehr starken Nostalgie-Faktor.
In puncto Farben liefert sich die AM100 aber keine Blöße. Die Darstellung ist intensiv und klar, chromatische Aberrationen und Lensflairs sucht man weitestgehend vergebens. Sehr erfreulich!
Weiter unten findet ihr natürlich einige Beispielbilder, welche per Abfotografieren digitalisiert und mit Negativ Lab Pro in Positive umgewandelt wurden. Viel Spaß beim Ansehen!
Fazit
Familien haben heutzutage ein Handy, Reisende eine Fuji X100V und an die Bildleistung einer Olympus Mju kommt sie auch nicht heran. Wer wird also mit einer AM100 glücklich? Ich glaube, es gibt einen Anwendungsfall, wo sie so richtig zum Glänzen kommt! Bei Hochzeiten, Geburtstagen und anderen Gruppen Events. Jeder kann die Kamera in die Hand nehmen, ein paar Fotos schießen und dem nächsten reichen. Die simple Art der Bedingung und die schicken Farben, die zusammen mit dem richtigen Film herauskommen, ergeben ein paar richtig herzerwärmende Erinnerungsstücke, die auch nicht zwingend digitalisiert werden müssen!